Das Beste für dich - Segen ist Leben
Annett und Martin aus Mecklenburg haben einen Termin im Standesamt - aber vorher wollen sie kirchlich heiraten. Das machen sie ganz spontan in Berlin. Sonja und Hagen wollen zur Goldenen Hochzeit - also nach 50 Jahren - sich endlich auch kirchlich trauen lassen. Die Berliner haben vom ungewöhnlichen sogenannten Popup-Hochzeitsfest gehört und möchten teilnehmen.
Die Reportage erzählt von Menschen, die gemeinsam durchs Leben gehen und denen Segen Gottes für die Liebe wichtig geworden ist.
Segnen bedeutet: Gutes sagen. Segen ist einander an die Hand nehmen. In Wolfsburg hat Lili aus der Ukraine ein neues Zuhause gefunden. Nach einer dramatischen Flucht der Eltern mit ihren zehn Pflegekindern vor zwei Jahren erfährt sie in der Fremde unzählige bewegende Gesten. Lili trifft ehrenamtliche und professionelle Helferinnen und Helfer, die Matti feiert seinen ersten Geburtstag und seine Taufe - gemeinsam mit den Eltern, den Geschwistern und neunzehn anderen Familien am Hamburger Elbufer in Rissen. Ein Gottesdienst ohne harte Kirchenbänke - barfuß am Strand.
Gute Geschichten mit Menschen, denen sonnige Segensfeste hierzulande in der so fragilen Gegenwart wichtig sind.
RTL / 00.00.2024 • 00:00 - 00:00
In dieser Justiz-Reportage der Hamburger EIKON-Nord-Fimproduktion geht es um eine kriminelle Bande, die in Berlin und in Dresden in Museen einbricht und dort wertvolle Exponate und einzigartige Kunstwerke stiehlt. Mitglieder eines berüchtigten Familienclans werden vor Gericht gestellt. Es kommt in Dresden zu einem Jahrhundertprozess. Zwei Gerichtsreporterinnen berichten darüber und gehen auf eine ungewöhnliche Spurensuche. Über ein Jahr lang sammeln die Reporterinnen Informationen, sprechen mit Experten, befragen Polizei und Justiz.
Regisseur und Co-Autor: Andreas Kuno Richter
Moderatorinnen: Martina Reuter und Uta Eisenhardt
Hausmeister Klaus ist der Mann für alle Fälle. Er kümmert sich um das Freibad im Gymnasium. Jeden Montag begrüßt er Menschen, die an sehr schwerer Depression leiden. Er selbst ist betroffen und gründete nach einem gescheiterten Versuch, sich das Leben zu nehmen, die Selbsthilfegruppe Depression Hamburg-Blankenese. Inzwischen kommen - auch an Feiertagen - jeden Montag pünktlich um 18.00 Uhr Roman, der Bariton, Dominique, der ehemalige Bundeswehrsoldat, Ilse, die Arzthelferin oder Georg, der schon anderthalb Jahre lang sich ins abgedunkelte Schlafzimmer zurückzieht und viele Andere - zum Termin.
Der Film dokumentiert hautnah einige der Gruppengespräche. Einzelne TeilnehmerInnen erzählen zuhause über ihren Leidensweg. Ein ganz besonderer Ausflug führt ins "Besinnungswochenende" im Fichtenhof. In der Freizeiteinrichtung vom Diakonischen Landesverein für Innere Mission haben sich Fachärzte aus dem psychiatrischen Krankenhaus angemeldet. Sie wollten keinen Vortrag halten sondern selbst vom Erfolg dieser Selbsthilfegruppe hören. Doch es kommt anders, denn Semso, ein Gruppenmitglied, ist in Gefahr.
"Der Termin. Gemeinsam gegen Depression." - wieder eine Reportage, die Mut macht, auch wenn die Menschen in ihren Geschichten von einer unbarmherzigen Krankheit sprechen. Roman wollte noch im Januar von einem Gerüst springen. Während der Dreharbeiten schreibt er im Juni in einem Facebook-Post: "Ich möchte mich dafür einsetzten, dass Sichtbarkeit entsteht für viele Menschen und Erkrankungen, die oft so unsichtbar erscheinen. Ich liebe das Leben wieder etwas mehr."
Welche Rolle das Hündchen namens "Pummelfee" spielt und warum Georg, endlich wieder die Dunkelheit verlässt - auch das zeigt dieser Film.
Sendung am 26.09.2023 / 23.20 Uhr / RTL
Die Ferieninseln sind bereit. Die Zeit der Entsagung ist vorbei. Eine katholische Urlauberseelsorgerin geht Ostern in Ostfriesland an den Saisonstart. „Wir wollen wieder mit den Menschen unterwegs sein." Im Mai feiern auf Mallorca junge Deutsche ihre Konfirmation. Auf den Balearen führt ein Pfarrerehepaar die evangelische Gemeinde – nebenan der Ballermann. „Wir sind für alle Touristen ein Stück Heimat auch in der Fremde.“
Kirche im Urlaub geht auf die Reisenden zu und holt sie dort ab, wo sie sich gerade aufhalten. Wie sie das macht, wer sich einsetzt und welche Touristen und welche Auswanderer solche Angebote nutzen – davon erzählt die lebensnahe Reportage „Ein Strandkorb für die Seele.“Buch und Regie: Andreas Kuno Richter
Eine Produktion der EIKON Nord & Alpha Entertainment in Zusammenarbeit mit den Kirchen im Auftrag von RTL
„Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs.“ Pfarrerin Katja Bruns begleitet Marineschiffe. Oft Monatelang. Barbara Reichert betreut ein Panzerbataillon. Früher war sie Friedensaktivistin. Militärseelsorge ist auch das Berufsziel von Vikarin Laura Zech. Die drei kümmern sich um Soldatinnen und Soldaten und um deren Familien. Obwohl der Krieg nahe ist, steht für sie Hoffnung im Vordergrund.
Ein EIKON-Nord-Filmteam dokumentiert für eine TV-Reportage auch die Arbeit ehrenamtlicher christlicher Helfer in der JVA Celle und in der JVA Bielefeld-Senne.
Wie bei anderen Drehs in der Corona-Zeit müssen bei diesen Aufnahmen besondere Abstandsregeln eingehalten werden.
Noch immer haben es die Protagonisten bei ihrer freiwilligen Unterstützung für Inhaftierte schwer. Vieles können sie in der jetzigen Zeit nicht leisten, aber sie geben nicht auf.
Erstsendung: 7.12.2021 / 23.10 Uhr / RTL
Viele Menschen leiden unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Niemanden sehen zu können, nicht arbeiten zu dürfen, nicht mit den Schulkameraden spielen zu können, Homeoffice oder keine Arbeit, das alles belastet.
In dieser Situation suchen Seelsorgerinnen und Seelsorger neue Wege zu den Menschen, um Hoffnung zu vermitteln. Doch wie können sie nah sein, wenn Abstand gefordert ist?
Wir haben Pastorinnen und Pastoren begleitet, die trotz aller Kontaktsperren für die Menschen da sind.
Die sündigste Meile der Welt in Hamburg ist dabei genauso Schauplatz der Geschichten, wie ein Garten auf dem Land mit Open-Air-Gottesdienst oder eine Armenspeisung, die nun vor der Kirche stattfinden muss. Besonders in Altenheimen ist die Einsamkeit groß.
Der Film zeigt, wie einfach manchmal die Hilfe ist, etwa wenn ein Pastor einer alten Frau zeigt, wie ein Handy funktioniert.
„Ich will dir nah sein“ ist ein Film über die Seelenlage in Deutschland. Er lässt junge Paare, Familien, Künstler, Obdachlose, Senioren und Kiezgrößen zu Wort kommen, Menschen, die verunsichert sind, Angst haben und Trost finden.
Ein Film von Andreas Kuno Richter und Loraine Blumenthal
RTL, Sonntag 24.5.2020, 23 Uhr, 32 Minuten
"Strafe muss sein! Muss Strafe sein?
Derzeit verbüßen etwa 60.000 Menschen eine Strafe im geschlossenen oder im offenen Vollzug. In Deutschland haben Gefangene ein Grundrecht auf Resozialisierung. Sie sollen darauf vorbereitet werden, nach der Haftzeit wieder ein Leben ohne Straftaten führen zu können.
JUSTICE berichtet über Menschen mit unterschiedlichen Haftbiografien und fragt nach: Können sie in die Gesellschaft zurückfinden? Wegsperren oder resozialisieren? Was ist richtig?
JUSTICE - Die Justizreportage mit Richterin Julia Scherf
Buch und Regie: Andreas Kuno Richter
Sendung am 03.11.2020 um 00:30 Uhr auf RTL
Der Film "Wünschen, hoffen, denken. Hilft beten?" stellt fünf unterschiedliche Menschen und ihre Geschichten vor. Die Dreharbeiten haben am 9. August 2019 in Bonn mit einer "himmlischen" Episode begonnen. Von Bonn aus reiste unser Drehteam nach Mecklenburg, dann nach Leipzig und Berlin. Letzte Station war Delbrück bei Paderborn. Am 24.09.2019 und 25.09.2019 wurden Moderationen und Interviews mit Birgit Schrowange in Berlin aufgezeichnet. Die Endfertigung wurde im Schnittkontor Hamburg mit Daniel Probst realisiert . Eine Produktion der EIKON Nord im Auftrag von RTL und in Zusammenarbeit mit der EKD.
In dieser Justiz-Reportage geht es um die Freiheit der Kunst. Ein Komiker verklagt die Kanzlerin, ein Bananensprayer sprüht gegen Despoten, Aktivisten entern ein Kunstobjekt gegen das Sterben im Mittelmeer. Günter Wallraff sagt: "Die Freiheit der Kunst ist ein Grundrecht, das immer aufs Neue erkämpft werden muß, weil einem nichts geschenkt wird." Es ist eine außergewöhnliche Reportage, weil der Autor und Regisseur erneut eigene Gestaltungsmethoden gewählt hat und dabei wieder in der Montage der Zitate sich alle Freiheit der Kunst genommen hat.
Ein Nacktkater soll auf behördliche Anordnung kastriert werden, weil er kein
Fell hat und die Schnurrhaare fehlen. Das Gericht stellt ein Zuchtverbot aus.
Sein Frauchen will das nicht hinnehmen und geht in Berufung.
Ein „Bully“ muss zur Nasen-OP. Sein Herrchen zahlt einige tausend
Euro dafür. Der Chirurg beklagt die wachsenden Leiden der Hunde mit den
kurzen Schnauzen.
Wann stehen Haltung und Zucht heimischer und exotischer Tiere unter Strafe?
"Die Mühlen der Justiz - der lange Kampf um Gerechtigkeit". Jahre können vergehen, bis in einem strittigen Fall ein rechtskräftiges Urteil vorliegt, zum Beispiel wenn ein Rechtsstreit gleich durch mehrere Instanzen getragen wird.
JUSTICE hat exemplarische Gerichtsfälle über viele Jahre hinweg begleitet und den zermürbenden Kampf von Betroffenen um Gerechtigkeit dokumentiert.
YouTuber & Co. sind die neuen Medienstars. Sie teilen ihr privates Leben mit völlig Fremden und stellen unterhaltsame Videos ins Internet oder streamen live. Aber ist das alles legal? Wer braucht Rundfunklizenzen? Wann ist Werbung verboten?
JUSTICE taucht in das Internet-Universum ein und stellt sehr unterschiedliche YouTuber vor. Passen alte Rundfunkgesetze und moderne Medien zusammen?
Eine Produktion der EIKON Nord in Zusammenarbeit mit der EKD, Christan Engels. Im Auftrag von RTL.
Husnia und Aisha aus Afghanistan sind in Lebensgefahr. Beide Mädchen kamen mit einem schweren Herzfehler auf die Welt. Aisha vor sechs Jahren und Husnia vor elf Jahren. Im Land am Hindukusch gibt es keine ausreichende medizinische Versorgung. Ein Todesurteil, vor allem für die Kinder aus armen Familien. Ihnen bleibt nur die Hoffnung auf ein „Wunder“.
Die Rettung für Husnia und Aisha, ihre letzte Chance geheilt zu werden: eine OP in Deutschland. Das Projekt heißt: Herzbrücke.
Die RTL-Reportage begleitet im Sommer 2017 zehn Mädchen und Jungen auf ihrem Weg ins neue Leben.Die filmische Reise beginnt im April 2017 am Rande Kabuls. Der Intensivkrankenpfleger Alberto Correia aus Deutschland und sein Dolmetscher Zia Taher besuchen zwei afghanische Familien. Trotz der gefährlichen Sicherheitslage. Sie lernen die herzkranke Aisha auf einem Hof am Rande der Stadt beim Fußballspiel kennen. Kaum ist dem Kind anzumerken, dass es ohne baldige Operation sterben muss. Die deutschen Helfer treffen auch die Familie von Husnia. Der Vater berichtet vom Krankheitsverlauf seiner Tochter und ist glücklich, dass sie ausgewählt wurde. Er selbst könne solch eine medizinische Behandlung niemals bezahlen.
Ein Kamerateam der EIKON Nord fliegt mit Husnia und Aisha von Kabul nach Hamburg. Wie wird solch eine Reise vorbereitet, finanziert und durchgeführt? Die beiden Mädchen aus Kabul wohnen acht Wochen lang in Hamburg. Wie werden sie sich in den Gastfamilien einleben?
Spätestens im Operationssaal wird klar, wie riskant aber notwendig solch ein medizinischer Eingriff bei Aisha und Husnia ist. Herzchirurg Prof. Christian Rieß operiert alle Kinder. Er ist medizinischer Leiter der Herzbrücke. Seine Frau Annette koordiniert die Zusammenarbeit mit den Gasteltern, die sich ausnahmslos alle ehrenamtlich um die afghanischen Patienten sorgen.
Für Christian Rieß ist klar: „Entweder haben Menschen das in ihrem Herzen, dass sie sagen ja, das ist eine tolle Sache, weil ich ein Leben normal verlaufen lassen kann. Das Kind stirbt nicht mit sechs, sieben, acht oder zehn Jahren, sondern es hat ein normales Leben. Und ich habe im Nebeneffekt, dass zwei Länder aufeinander zugehen“.
In Kabul trifft das Team auf weitere Kinder. Behestha und Khalid wurden vor Jahren in Hamburg operiert. Sie erhalten von ihren ehemaligen Klassenkameraden und Gastfamilien Video-Grüße, die sie gern beantworten. Paul aus der 3A in der Grundschule Lütjenmoor spricht das erste Mal wieder zu seinem Freund in die Videokamera: „Khalid, ich vermisse dich sehr. Wie viele Freunde hast du in deiner Schule in Kabul? Und kannst du für mich ein wenig filmen in deiner Klasse und zuhause?“ Die Herzbrücke hat nicht nur das Leben der kleinen afghanischen Patienten geprägt.
Die heute vierzehnjährige geheilte Behestha hat ein klares Ziel vor Augen. Sie will Medizin studieren. „Als Ärztin möchte ich meinen Landsleuten helfen, gesund zu werden. Ich wünsche mir von den Afghanen, dass sie etwas lernen und ihrem Land helfen. Herzchirurgin möchte ich werden.
„Die Mädchen und Jungen kehren als Friedensbotschafter aus Deutschland zurück in ihre Heimat”, weiß Sabine Pfeifer von der Albertinen-Stiftung.
Herzbrücke. Ein lebensfroher Film. Er zeigt, wie Husnia und Aisha die neue Welt und ihr neues Leben entdecken, wie sie voller Spaß und Fantasie gemeinsam mit den Gastfamilien die Zeit vor und nach der lebensrettenden Herzoperation verbringen.
Bunte Graffitis sind hierzulande allgegenwärtig. Viele halten das für
Vandalismus, andere für Straßenkunst. Nach dem Gesetz gilt: Wer unerlaubt
mit Farbspray Zeichen oder Bilder auf fremde Flächen malt, begeht
Sachbeschädigung und wird bestraft.
Was aber, wenn jemand Graffiti-Botschaften übersprüht, weil er meint, sie
seien hasserfüllt und sein Tun daher Notwehr? JUSTICE ist so einem Fall
nachgegangen, der weltweit für Schlagzeilen sorgt.
Eine Produktion der EIKON Nord im Auftrag von RTL in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland, Senderbeauftragter Christian Engels
„Das ist ziemlich aufregend. Ich bin im Gebiet, das ich mir über ein Jahr lang vorgestellt habe. Hier kommen tausende Menschen um. Mir war klar, hier muss ich sein, um Leben zu retten.“
Martin Kolek hat für seine Mittelmeerreise Urlaub genommen. Der 49jährige ist kein Berufsseemann. Der Musiktherapeut gehört zur Crew, die sich Mitte Mai 2016 in Maltas Hauptstadt Valletta freiwillig auf den Weg zur libyschen Küste gemacht hat.
Mehr als siebenhundert Menschen werden in nur einer Woche im Mai 2016 von der Crew der Hilfsorganisation Sea Watch aus dem Mittelmeer lebend geborgen. Zeitweilig nehmen sie mehr als 120 Flüchtlinge an Bord. Dennoch ertrinken allein in dieser einen Woche eintausend Menschen im zentralen Mittelmeer.
Unter den dreizehn Helfern sind Ärzte, Sanitäter, ein Koch, ein Schlosser, ein Keramiker, eine Juristin, Schiffstechniker und ein Kapitän. Auch ein Kamerateam der Hamburger EIKON-Nord-Filmproduktion ist mit an Bord der „Sea-Watch 2“. Die Rettungsteams werden von Notfallseelsorgern betreut, Stressmanagement vor und nach der Reise. Vor der Küste Libyens suchen sie Flüchtlingsboote. Mit Schnellbooten bringen sie Rettungswesten zu verzweifelten Menschen und bewahren sie so vor dem Untergang. Sie organisieren deren Transport in sichere Häfen. Sie warten, bis Frachter, Marine oder andere große Schiffe die Flüchtlinge aufgenommen haben.
Die Reportage begleitet die Lebensretter und zeigt, wie die Laien in Windeseile seemännische Fertigkeiten erlernen und sich die Crew auf mögliche Einsätze vorbereitet. Für die gesamte Schiffsbesatzung ist es eine Reise ans Limit. Am Nachmittag des 27. Mai 2016 holt Martin Kolek ein totes Baby an Bord des Schnellbootes. Er wollte retten und hält nun den Leichnam eines Kindes in seinen Armen. Dieses Foto bewegt die Welt. Für die Crew ist es ein Dokument gegen das Vergessen und gegen die Gleichgültigkeit.
Er gilt als widerspenstigster Mieter Berlins. Vom Ringen gegen eine energetische Sanierung um sein Recht auf Wohnen hat JUSTICE schon einmal erzählt. So wie von dem Fall einer Rentnerin, die in der Nähe von Köln wohnt. Sie soll ihr Haus abreißen, weil keine Baugenehmigung mehr auffindbar ist. Ein Schwarzbau? Auch die tapfere Oma wehrte sich und zog vor Gericht.
Seit Jahren kämpfen die beiden Mietrebellen um ihr Wohnrecht. Sie haben Unterstützer, die die juristischen Auseinandersetzungen verfolgen. Nicht jeder hat die Zeit, das Geld und die Nerven, um den Druck standzuhalten. Die meisten Mieter geben irgendwann auf.
„Jeder Mieter ist ein Mensch und muss sich nicht alles gefallen lassen!“, sagt der Mietrebell aus Berlin. Er geht an die Öffentlichkeit und schildert die mit der Sanierung verbundene Gesundheitsgefährdung. Prompt erhält er eine fristlose Kündigung wegen Verleumdung. Doch der Mietrebell bleibt. Es folgt die Räumungsklage.
Auch die ältere Dame, deren Haus vom Abriss bedroht ist, denkt nach Jahren des Bangens, des Kämpfens keineswegs ans Ausziehen. Sie legt beim Oberverwaltungsgericht in Münster Berufung ein. Am Tag der Urteilsverkündung kommen einige Nachbarn aus der örtlichen Initiative „Bürger gegen Behördenwillkür“ zum Gerichtstermin. Sie werden Zeugen eines Richterspruches, mit dem so niemand der Beteiligten gerechnet hat.
Welche Bedeutung hat das Urteil von Münster für andere Betroffene? Und wird der Berliner Mietrebell weiter um sein Wohnrecht kämpfen, sollte er die Räumungsklage verlieren?
„Boko Haram hat meinen Mann umgebracht. Sie haben seinen Kopf vor unseren Augen von seinem Körper getrennt.“ Asabé Samson Nawala ist 49 Jahre alt. Sie lebt heute mit ihren acht Kindern in Nord-Nigeria, in der umlagerten Stadt Maiduguri. Die Witwe erzählt ihre grausame Geschichte einer deutschen Pastorin im Ruhestand. Renate Ellmenreich aus Mainz wagte sich im Sommer 2015 gemeinsam mit einem Fernsehteam der EIKON Nord in die Nähe des Kalifats der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram.
Das Film-Team hat mit Menschen gesprochen, die alles verloren haben - auch die Hoffnung. Es sind erschütternde Berichte von Witwen über Mord und Plünderungen. Wer überlebt, hat die Hölle gesehen. Die Folge des Terrors: nur wenige Organisationen können in diesen lebensgefährlichen Gebieten helfen. Die Menschen dort sind auf sich allein gestellt. Wer kann, flieht. Auch Nigeria gehört zu den Herkunftsländern, aus denen Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa kommen.
Renate Ellmenreich hat einen Hilfsverein für Witwen und Waisen gegründet. Schon von 1999 bis 2004 war sie als Missionarin im Norden Nigerias und half bei der Alphabetisierung. Jetzt möchte die mutige Christin aufmerksam machen auf die Not der Verfolgten. Überall in Nigeria herrschen Militär, Korruption und Willkür. Kinder werden mit versteckten Bombengürteln versehen und mit Fernzündern in die Luft gesprengt. Und kurz nach den Dreharbeiten mit Renate Ellmenreich auf dem Haupthandelsmarkt in Maiduguri haben die Terroristen eine weitere Bombe gezündet und unschuldige Menschen getötet.
Das wichtigste Ziel für Renate Ellmenreich ist, dass für die heimatlosen Frauen in Nigeria ein Neuanfang möglich ist. Deswegen engagiert sie sich dort, damit „ihre“ Witwen anders als afrikanische Familientraditionen es bislang vorsehen eigene Wege gehen können. „Es ist besser ein Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.“ Von diesem afrikanischen Sprichwort lassen sich die Mainzer Pastorinnen leiten in ihrem Engagement für die Frauen, die auf der Flucht vor Boko Haram in Nigeria sind. Deswegen war Renate Ellmenreich dorthin unterwegs.
In Magdeburg wird vor dem Zivilgericht ein Abstecher ins All verhandelt. Das Objekt der Begierde ist der Hauptpreis einer Werbeaktion. Ein Flug in den Weltraum mit dreifacher Schallgeschwindigkeit. Um diesen intergalaktischen Moment streiten sich die Chefin einer Kfz-Werkstatt und ein Auto-Schrotthändler. Letzterer hat tatsächlich in einem Fast-Food-Lokal das große Los von seinem Cola-Becher abgezogen. Der glückliche Coupon-Gewinner selbst will aber nicht ins All düsen, sondern Geld. Möglichst viel Geld. Die ihm bekannte Werkstattchefin kommt da gerade recht. Sie bietet dem Glückspilz ihren schicken Mercedes ML an. Ein mündlicher Deal folgt. Ein Tausch mit Haken und Ösen. Die Sache landet letztlich vor Gericht. Der Schrotthändler klagt – von Erpressung und Lügerei ist plötzlich die Rede.
Auch im zweiten Fall dieser Justice-Folge geht es um einen geplanten Weltraumflug mit juristischen Folgen. Ein Fluglehrer aus dem Rheinland will in zehn Jahren zum Mars fliegen - ohne Rückfahrkarte. Er ist ein Bewerber der „Mars One“-Mission, einer privaten Stiftung unter niederländischem Recht, deren Ziel es ist, den Mars mit Menschen zu besiedeln. Aber wie wird das Leben eines Menschen juristisch abgewickelt, der auf Nimmerwiedersehen Richtung Mars verschwindet? Was wird z. B. aus seiner Lebensversicherung? Wird er irgendwann für „irdisch tot“ erklärt? Und welches Recht gilt überhaupt auf dem Roten Planeten? Justice spürt einem Rechtsgebiet nach, von dessen Existenz die wenigsten Menschen wissen: dem Weltraumrecht. Ja, das gibt es wirklich. Es wird in naher Zukunft auch Weltraum-Tourismus-Unternehmungen aller Art regeln müssen.
Der Film begleitet den Steyler Missionar Pater Heinz Kulüke bei seiner Arbeit auf der philippinischen Insel Cebu. Der Philosophieprofessor kam vor 25 Jahren nach Cebu-City an die San Carlos Universität Seitdem arbeitet er mit den Familien, die auf den riesigen Mülldeponien versuchen, vom Müll zu überleben. Die 19-jährige Roselyn Bacalla lebt mit ihren Eltern und 12 Geschwistern in einer Hütte, die komplett aus Müll errichtet ist. Alle sammeln Plastikflaschen, um wenigstens ein paar Cent zu bekommen. Pater Heinz lebte auf der Müllhade und versucht alles, damit Familien wie die von Roselyn nicht mehr wie Müll behandelt werden. Heute ist Pater Heinz Kulüke Chef von weltweit 6.000 Missionaren. Obwohl sich sein Büro in Rom befindet, ist er immer unterwegs. Zwischen Weihnachten und Neujahr begleitete ihn das Filmteam nicht nur auf die Müllhalden, denn der Missionar aus dem Emsland kümmert sich genauso engagiert um die Straßenkinder und um die Mädchen und Frauen, die sich im Rotlichtbezirk prostituieren müssen. Längst hat der Missionar viele Verbündete weltweit, auch in Cebu. Seine vielen sozialen Projekte tragen sichtbare Früchte. So unterrichtet im ‚Balay Samaritano‘, dem Haus des Guten Samariters, der 22-jährige Raffy Sanchéz, der als Kind selbst auf der Straße lebte und Unterkunft und Unterstützung durch Pater Heinz fand.
Ein ehemaliger Versicherungsagent aus Norddeutschland soll sich vorsätzlich
Daumen und Zeigefinger der linken Hand abgesägt haben, um von vier
Unfallversicherungen insgesamt 1,4 Millionen Euro zu kassieren. Das
zuständige Amtsgericht wirft dem Mann versuchten Betrug vor.
Die Schuld scheint eindeutig, aber ist der Fall wirklich so einfach? Der
Angeklagte erzählt von einem tragischen Unfall und listet gleich eine ganze
Reihe von Umständen auf, die alle für seine Unschuld sprechen würden. Diese Justice-Folge über den „Fingerfall“ erzählt von Vorverurteilungen,
widersprüchlichen rechtsmedizinischen Untersuchungen, aber auch von den
Zweifeln der Versicherungen.
Wie immer die Gerichte letztlich urteilen werden, die starke Behinderung an
der linken Hand wird dem Angeklagten ein Leben lang bleiben.
An einem Wochenende im September 1964 in Berlin bündelt sich die Geschichte der Welt: Der Kalte Krieg, Schüsse an der Mauer, Hoffnung auf Frieden.
Am frühen Morgen des 13. September kommt es zu einem Feuergefecht zwischen DDR-Grenzsoldaten, und westlichen US-Militär und Polizeibeamten. Vierzehn Stunden später fährt der amerikanische Bürgerrechtler und Baptistenprediger Dr. Martin Luther King ohne Ausweispapiere durch den sogenannten Eisernen Vorhang. Er ist eingeladen zu predigen. Er macht den Menschen im Ostteil der Stadt Mut; „Hier sind auf beiden Seiten der Mauer Gottes Kinder. Und keine durch Menschenhand gemachte Grenze kann diese Tatsache auslöschen.“
Der King Code ist ein ungewöhnliches Internet-Projekt zu dem Besuch des Bürgerrechtlers in Berlin. Schülerinnen und Schülern im Wedding und in Pankow suchen gemeinsam nach Fakten, Dokumenten und Zeitzeugen. Letztlich forschen sie nach Spuren des friedlichen Kampfes gegen Unrecht und Ausgrenzung.
Die Berliner Episode aus dem Jahr 1964 zeigt, wie Martin Luther King jr. die Oppositionsbewegung in der DDR beeinflusst hat. Z.B. erfahren die Jugendlichen in der sächsischen Kleinstadt Werdau im dortigen Martin-Luther-King-Zentrum, welche Wirkungsgeschichte seine Botschaft bis zur friedlichen Revolution im Herbst 1989 in der DDR hat. Keine Gewalt! Wir sind das Volk!
In der RTL-Dokumentation kommt der damals 21jährige Flüchtling Michael Meyer zu Wort. Er erzählt den Schülern von seiner dramatischen und fast gescheiterten Flucht über die Mauer.
Der Film dokumentiert eine faszinierende Zeitreise junger Menschen. Eine der Schülerinnen sagt: “Ich hoffe, dass ich irgendwie dazu beitragen kann, dass sich die Welt ein bisschen ändert. Das ist mein Traum. I have a dream!”
Der Film ist als gekürzte didaktische DVD mit umfangreichem Zusatzmaterial bim FWU erhältlich.
Der "Bundesausschuss politische Bildung" (bap) zeichnete die Dokumentation King Code mit dem zweiten Platz beim Preis "Politische Bildung 2015" aus.
Am 25. Juni 2015 erhielt das Multimediaprojekt "King-Code" die Comenius EduMedia Medaille.
Um zu überleben, braucht er starke Schmerzmittel. Unzählige Tabletten Tag für Tag gegen den Krebs. Der pensionierte Arzt möchte selbstbestimmt leben und selbstbestimmt sterben. „Die tödliche Dosis Tabletten liegt bereit.“ Sterbehilfe ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Stichworte dieser emotionalen Debatte sind selbstbestimmtes Sterben, organisierte Sterbehilfe und Palliativmedizin. Die Politik beschäftigt sich ab dem Herbst 2014 mit dem Thema. Es treffen extreme Positionen aufeinander, die sogar schon zu einem Säureattentat geführt haben.
Wirklich betroffen aber sind vor allem die Menschen, die unheilbar krank sind. Und ganz besonders ihre Angehörigen.
Die Justice-Reportage zeigt, wie eine Mutter ihren Sohn bittet, Sterbehilfe in der Schweiz zu organisieren. „Das muss man sich mal vorstellen. Ich sollte das Ableben meiner Mutter organisieren! Das ist doch grausam.“ Die Freundin der Frau ist Pastorin: „Ich möchte einen anderen Weg gehen. Ich nehme den Wunsch meiner Freundin schweigend hin und akzeptiere ihn mit Respekt.“
In juristischen, theologischen und philosophischen Debatten wird diskutiert, ob aus dem „Recht auf Leben“ eine „Pflicht zu leben“ entstehen kann. Darf man das eigene Leben selbstbestimmt beenden und dafür Hilfe verlangen?
In der Reportage geht es um widersprüchliche Rechtsgüter: Lebensschutz und Selbstbestimmung über den eigenen Körper.
Guenter Loebens, der 55-jährige Brasilianer, steht im Dienst des katholischen Indianermissonsrates, kurz CIMI genannt. Roland Garve, kommt aus Norddeutschland. Als Arzt darf der 57-Jährige nach Amazonien ins Xingu-Indianerschutzgebiet reisen. Häuptling Kurikare vom Stamm der Kalapalo hat den Freund eingeladen. Bei den Reisevorbereitungen stößt Roland Garve im Internet auf den Missionar Guenter Loebens. Der CIMI-Mann, den alle einfach nur Chico nennen, kümmert sich vor allem um unbekannte Stämme, um die sogenannten Isolados. Weil der couragierte Mann strikt gegen Vernichtung von Indianerland ist, haben seine Feinde auf ihn umgerechnet 400.000 Euro Kopfgeld ausgesetzt. Auch Roland Garve hat lebensgefährliche Situationen auf früheren Reisen durch Amazonien erlebt. In 30 Jahren hat der Lüneburger mehr als 70 entbehrungsreiche Touren zu kaum bekannten Urvölkern unternommen. Der Wissenschaftler traf viele Missionare, die sich um das Wohl eingeborener Völker gesorgt haben. Nicht immer war Garve froh über diese Hilfe, weil dadurch uralte Traditionen verloren gegangen sind. Bei ihrer Expedition durch Amazonien treffen die Männer auf die Kalapalo-Indianer, die in ihrem Lebensraum immer mehr eingeschränkt werden, etwa durch das Staudammprojekt von Belo Monte. Roland Garve und sein Begleiter von CIMI haben über diese größte Umweltzerstörung des 21. Jahrhunderts mit den Indianern in Amazonien gesprochen. Was die beiden Abenteurer für ihr eigenes Leben mit nach Hause genommen haben - auch davon erzählt die spannende, sensible und lebensnahe RTL-Dokumentation.
Bewohner in einem kleinen Dorf in Schleswig Holstein trauern. Ein elf Monate alter Hund wird vom ortsansässigen Jäger erschossen. Es kommt zur Anzeige, weil die Hundebesitzerin nicht glauben will, dass ihr Hund gewildert hat. Polizei und Justiz ermitteln. Zeitungen berichten über den Fall. Der Jäger sieht sich einer Hetzjagd ausgesetzt, dabei habe er nach gültigem Jagdrecht gehandelt.
Ähnlich sehen es in Deutschland andere Jäger, die zum Schutz des Wildes auch Katzen töten, wenn sie zu weit vom letzten Haus im Dorf entfernt angetroffen werden. Katzen müssen laut Jagdrecht dabei nicht mal wildern. Tierschutzorganisationen, die prinzipiell den Abschuss von Haustieren ablehnen, schreiben immer dann, wenn ein Tötungsfall öffentlich wird von den drei „S“ der Jäger: „Schießen, schaufeln, schweigen“.
Die Hundebesitzerin Carmen Ritchie will wissen, ob das heutige Jagdgesetz wirklich noch zeitgemäß ist. Denn die Deutschen sind tierlieb geworden, ihre Haustiere gehören längst zur Familie. Der Anwalt des Jägers, Pierre Pötzl aus Kiel, der im laufenden Fall zum Verfahren nichts sagen möchte, betont: „In Schleswig Holstein gilt das sogenannte Tatprinzip, Fall bezogenes Prinzip, das heißt, wenn der Jäger einen Hund wildernd im Revier antrifft, dann darf er ihn – wenn er ihn in dieser konkreten Situation trifft - strecken – sprich schießen.“
Im Bundesland Sachsen wurde das Jagdgesetz gerade angepasst. Hunde dürfen nur noch eingeschränkt und mit besonderen Auflagen verbunden vom Jäger „gestreckt“ werden. Was der Wolf damit zu tun hat – sehen Sie in der Justice-Reportage.
„Justice“ erzählt in dieser Folge von getöteten Katzen im Teutoburger Wald und vom sogenannten „Hunde-Drama“ in Boksee.
Jena. Thüringen. Im Neubaugebiet Lobeda setzen sich Schüler der 11. Klasse in einem Videoworkshop mit dem Thema "Hass und rechte Gewalt." auseinander. Angeleitet vom Streetworker Thomas "Kaktus" Grund beschäftigen sie sich zuerst mit der Kamera- und Filmschnitttechnik. "Kaktus" kann aus eigenen Erfahrungen viel erzählen und seine Amateurfilme aus den 80er und 90er Jahren zeigen. Darunter auch bisher unveröffentliche Filmaufnahmen der späteren Terroristen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt.
Vor zwanzig Jahren mussten sich "Kaktus" und andere Sozialarbeiter intensiv mit rechten Jugendlichen auseinandersetzen. Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt hielten sich im Jugendklub "Hugo" einige Zeit auf, bis sie Hausverbot bekamen. Drei Jugendliche, die heute als Zwickauer Terrorzelle bekannt sind.
Nur die Eltern von Uwe Böhnhardt waren bereit, über ihr Kind zu sprechen. Lange bevor diese sich offen vor einer Fernsehkamera äußerten, stellten sie sich den Fragen der Jugendlichen. Desiree, Craol-Ann und Marcel sind heute so alt wie Uwe Böhnhardt damals, als seine Eltern ihn nicht mehr erreichen konnten.
Die SchülerInnen lernen in Lobeda im Martin-Niemöllerhaus die Pfarrerin Maria Krieg kennen, die sich in ihrer Gemeinde schon seit den Neunziger Jahren immer wieder mit dem Thema Rechtsextremismus auseinandersetzt.
Die Jugendlichen auch reisen nach Leipzig zu Sebastian Krumbiegel von den "Prinzen". Sie kommen in Berlin mit dem Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen, Roland Jahn ins Gespräch. Der Nazi-Aussteiger Manuel Bauer warnt vor rechter Gesinnung.
Für den Film erhielt Autor Andreas Kuno Richter den Medienpreis des Deutschen Roten Kreuzes in der Sparte Fernsehen. "Der Film war für die Jury nicht nur preiswürdig, sondern sollte darüber hinaus zum Pflichtbeitrag an allen Schulen werden", so Juror und Laudator Rolf Sauerbier.
Die Vergessenen. Tod, wo andere Urlaub machen.
Bulgarien – für viele ein beliebtes Reiseland mit vielen schönen Stränden am Schwarzen Meer. Für manche DDR-Bürger bis 1989 jedoch auch ein Land mit langen Grenzen zu Jugoslawien und zur Türkei. Eine Flucht über diese Grenzen schien trotz Stacheldraht und Bewachung möglich zu sein. Wie viele Menschen bis 1989 versuchten, aus der DDR über Bulgarien in den Westen zu fliehen, um dort ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Demokratie führen zu können, ist bis heute unbekannt. Ebenso unbekannt ist die genaue Anzahl derer, die beim Fluchtversuch von bulgarischen Grenzern erschossen wurden. Die Schicksale von 20 DDR-Bürgern, die ihren Wunsch, der SED-Diktatur zu entfliehen, mit ihrem Leben bezahlten, konnten bislang mit Hilfe bulgarischer Historiker in den Archiven der bulgarischen Staatssicherheit recherchiert werden. Der Dokumentarfilm erzählt vier Fluchtgeschichten, von denen nur eine gelang – die anderen endeten mit langen Gefängnisaufenthalten in Bulgarien und der DDR oder gar mit dem Tode. Der Film richtet dabei seinen Blick auf ein Land, in dem die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur noch kaum begonnen hat, wie die Filmemacher bei ihren Dreharbeiten vor Ort immer wieder erlebten.
Fünf Tage nach dem Bau der Mauer steigen junge Christen im Ostseebad Wolgast in der DDR auf einen Ausflugsdampfer. Die Jugendlichen machen einen Scherz und schreiben dem Kapitän einen launigen Zettel mit der „untertänigsten“ Bitte, doch „wegen der guten Stimmung an Bord“ zur dänischen Insel Bornholm zu fahren. Aus einem kleinen Spaß wird bitterer Ernst: wegen versuchter Republikflucht werden die beiden „Rädelsführer“ in einem Schauprozess zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Junge Christen galten in der DDR als Anhänger der „Nato-Kirche“, sie waren Feinde des Staates. Später gehören die beiden Verurteilten zu den ersten Häftlingen, welche die BRD aus dem Stasiknast freikauft.
50 Jahre später begeben sich fünf Jugendliche einer christlichen Gruppe auf Spurensuche, tragen die Kleidung von damals, geben ihre Handys ab, lassen sich ihre Haare schneiden und versuchen, die Geschichte neu zu erleben. Sie erleben die dunklen Momente der Einzelhaft, die schönen Momente von Menschlichkeit inmitten eines unterdrückerischen Systems und den Mut von Menschen, denen das Schicksal der Inhaftierten nicht egal war.
Der Film ist als Lehrfilm für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit bei Matthias-Film erhältlich.
Eine TV-Produktion des mdr Fernsehen führte Kathrin & Peter in die Tiefen des sagenumwobenen Amazonas. Sie reisten an den "Xingu" - ein Nebenfluss des Amazonas. Dieses Gebiet ist für den Tourismus gesperrt; Einlass wird nur Gästen gewährt, welche durch den Stammeshäuptling der dort lebenden Kalapalo-Indianer persönlich eingeladen werden.
Sie lebten dort mit den Kalapalo-Indianern und waren auf einer Reise zum Ursprung der Musik.
"Kathrin & Peter suchen das Weite" - Beim Flötenfest am Amazonas!
Peter war fünfzehn, als der „gute Onkel“ vom MfS ihn bat, im neuen Jugendklub „Wolkenrasen“ Augen und Ohren offen zu halten. Dabei hatte er noch nie etwas vom MfS, dem Ministerium für Staatssicherheit, gehört. Der gleichaltrige Leonardo kannte die politische Geheimpolizei. Sein Onkel schaffte es, dass der Neffe gern und fleißig spionierte. Leonardo verriet seine besten Freunde in der Jungen Gemeinde der evangelischen Kirche, Verwandte und Bekannte.
„Der Verrat“ - eine RTL-Fernsehdokumentation, in der Täter und Opfer gemeinsam auf Spurensuche gehen. Sie lernen die Methoden hauptamtlicher DDR-Offiziere zur Werbung von Kinder- und Jugendspionen kennen. Es sind perfide Vorgänge, die von simpler Überrumpelung bis hin zu knallharter Erpressung reichen.
In der DDR gab es 1989 schätzungsweise 173tausend inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Sechs Prozent davon Kinder und Jugendliche.
Autor Andreas Kuno Richter rückt die Verführung minderjähriger DDR-Bürger und deren unmenschliche politische Instrumentalisierung ins Zentrum seiner Spurensuche. Er bringt Täter und Opfer zusammen, denn es ist an der Zeit, Verständnis, Zivilcourage und Versöhnung zu thematisieren.
Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Fernsehpreis DER BLAUE PANTHER
LEBEN WIE IM PARADIES – Konsum nach Fahrplan
Gefördert durch die Kulturelle Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern
Buch und Regie: Andreas Kuno Richter, Kamera: Peter Przybyl, Christian Büttner, Andreas Kuno Richter, Herstellungsleitung: Jens Scherer, Produktion: Andreas Kuno Richter, 73 min
Der KONSUM-Bus wie die Leute noch heute sagen, ist nicht nur der Ort für den Alltagseinkauf. Hier findet Kommunikation auf dem Lande statt. Der Ladenfahrer leitet Regionalnachrichten weiter.
Er ist manchmal Blitzableiter, Beichtpfarrer und Witzbold in einer Person. Die Dorfbewohner sind die Hauptakteure. Sie verweilen vor dem Bauernhaus, gewissermaßen am Gartenzaun vor und nach dem Einkauf. Sie geben Auskunft, wie es früher einmal war.
Natürlich reden sie darüber, was die Menschen auf dem Lande heute bewegt und es wird die Frage verhandelt, ob Ostprodukte besser schmecken als Waren aus dem Westen – reine Geschmackssachen also, über die sich trefflich streiten lässt. Unterhaltsam – mit Humor und Lebensweisheit: Eben Mecklenburgisch frisch!
Meine Katze will zum Film. Ein Schulhaus für Tiere.
Buch un d Regie: Andreas Kuno Richter / 2009 i.A. RBB
Der Film zeigt die Arbeit von Filmtiertrainern. Ob Katze oder Kapuzineräffchen, Maus oder Tiger: Sie machen Tiere fit für den Auftritt vor der Kamera.
Seit 1988 bilden Astrid und Gerhard Harsch Tiere für ihre Rollen in Film und Fernsehen aus. Von der Maus bis zum Tiger, sie beherbergen viele "wilde" Tiere, die mit der Nuckelflasche von Hand aufgezogen werden.
Ein Handgriff - und die Brille ist weg. Das Kapuzineräffchen ist schneller als das Ehepaar. Astrid und Gerhard Harsch besuchen Nico Kraatz. Der Hotelchef zieht in seiner Freizeit Kapuzineräffchen auf - artgerecht. Die Harschs sind Filmtiertrainer und wollen erkunden, ob in einem der hektischen Energiebündel genügend Talent zum Auftritt vor der Kamera steckt. Solche privaten Castings gehören zum ihrem Job.
Schüler sind z. B. die Hunde Dundee und Mick von Conan, Ronja die Pantherfrau und der Tiger Dschandra. In drei Wochen sind die Harschs in Berlin zu Dreharbeiten für die Fernsehserie "Der Kriminalist" verabredet. Wieder soll einer den Polizeihund spielen. Was genau er tun wird, erfahren die Lehrer oft erst kurz vorher.
Bagira, der sibirische Tiger, wird gerade für ein spezielles Fotoshooting fit gemacht. Er darf am Filmset weder nervös werden noch dem Fotografen Furcht einflößen. Für solches Training brauchen die Harschs viel Zeit, Geduld und Konzentration. Denn schließlich sollen die jungen "Wilden" alles aus freien Stücken tun. Das Kapuzineräffchen hangelt sich von der Gardine auf den Tisch - ausnahmsweise. Denn so etwas sollen sie eigentlich nicht machen - nur im Film, wenn der Lehrer sein lautloses Zeichen gibt.
Am Oberlauf des Rio Xingu in Brasilien feiern die Kalapalo-Indianer ihr jährliches Yawari-Fest. Der deutsche Arzt und Völkerforscher Roland Garve war schon einmal bei den Indianern und nahm als Gast an den nicht ganz ungefährlichen Ringkämpfen teil. Er verlor und will nun Revanche. Gleichzeitig will er aber auch die anderen Teile des Festes und den Alltag dieses abgeschotteten Stammes dokumentieren – und die Aufnahmen, denen von damals gegenüberstellen.
Ein Deutscher ringt mit einem Kalapalo-Indianer: kein Kampf auf Leben und Tod, sondern ein Wettkampf während eines großen Yawari-Festes. Der Völkerforscher kennt den Stamm der südamerikanischen Kalapalos bereits. Sein Freund, der Filmemacher Andreas Kuno Richter dokumentiert das Leben in den Runddörfern am Rio Xingu, einem der vielen Nebenflüsse des Amazonas. Die Kalapalo-Indianer stehen unter dem Schutz der brasilianischen Schutzbehörde (FUNAI) und haben deshalb ihre Traditionen bewahren können. Dazu gehört das Yawari. Es findet regelmäßig unter den Xingu-Stämmen im Amazonas-Regenwald statt. In einem der Runddörfer treffen sich dann alle umliegenden Stämme unter anderem zu den Huka-Huka-Ringkämpfen. Diese dienen, wie andere Rituale, zum Abbau von Aggressionen. Roland Garve und Andreas Kuno Richter sind mittendrin. Sie filmen das Fest und als Gäste des Häuptlings auch den Alltag in diesem Indianerdorf: die Jagd, die Heilmethoden, die speziellen Essgewohnheiten, den besonderen Umgang mit den Mädchen.
2007 reisten Roland Garve, Andreas Kuno Richter und Sepp Köpf ins Xingú zu den Kalapalo-Indianern.
Das Team folgte einer weiteren Einladung der Häuptlinge.
"Saujude, Türke, Zigeuner, Kameltreiber, Kanake" - so beschimpften ihn Mitschüler in Berlin. Jankos Eltern, Lotte und Hans Lauenberger, wollten den Sohn Django nennen, aber diesen Vornamen gab es in der DDR nicht. Also taufte ihn Pfarrer Peter Leu von der Evangelischen Verheißungskirchengemeinde auf den Namen Janko. Pfarrer Leu hat viele aus der "Sippe" der Lauenbergers getauft. Er kennt die Sinti und Roma und ihre Geschichten. Im Sozialismus galten sie als "Zigeuner". Viele wurden nach dem sogenannten "Assiparagraphen" - Paragraf 249 "Gefährdung der öffentlichen Ordnung" - verurteilt. Rassistischer Umgang mit Sinti und Roma war in der DDR zwar nicht staatlich verordnet, trug sich aber über Generationen fort. Im Spätsommer 2007 besuchte Janko noch einmal den Ort der Demütigung, das damalige Heim für Schwererziehbare.
Der Film "Djangos Lied" begleitet Janko Lauenberger bei seinem Besuch und erzählt die Geschichte der Sinti-Familie Lauenberger.
Vanuatu - die Erfinder des Bungee-Jumping. "Ferne Welten, exotische Reisen ins Unbekannte: VOXTOURS, ist ein erfolgreiches Reisemagazin im Deutschen Fernsehen. Es zeigt die faszinierende Welt des Reisens, auch jenseits der Tourismusrouten." Dr. Roland Garve und Andreas Kuno Richter zeigen in einer Septemberausgabe 2008 die zum Teil wenig bekannte Welt der Turmspringer von Pentecoust.
Ausgestrahlt wurde die Sendung bei VOX / 27.09.2009
Antifaschismus in der DDR
Das nationalsozialistische "Erbe" war ein gesamtdeutsches Erbe. Die konsequente Verfolgung von NS-Tätern durch den SED-Staat galt und gilt bis heute für viele Ostdeutsche als unumstritten. Antifaschismus war zugleich Staatsdoktrin und vor allem eines der wichtigsten Instrumente in der politischen Auseinandersetzung zwischen "Ost" und "West". Darüber hinaus manifestierte der SED-Staat mittels Antifaschismus Machterhalt und Selbstlegitimierung gegenüber der eigenen Bevölkerung. Doch wer in der DDR "Nazi" war, bestimmte allein die SED-Führung. So wundert es nicht, dass auch in der DDR NS-Täter und Belastete für politische Interessen des SED-Staates instrumentalisiert und später neonazistische Subkulturen tabuisiert wurden.Die Dokumentation "Das Braune Erbe – Der Antifaschismus der DDR" stützt sich auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und gibt so erstmals einen vertiefenden Einblick in den bislang wenig reflektierten Teil ostdeutscher Geschichte. Der Film zeigt historische Ereignisse in ihrer Ambivalenz und stellt diese in den politischen Zusammenhang der gesellschaftlichen Entwicklung.
"Das Braune Erbe – Der Antifaschismus der DDR" untersucht den Prozess der Entnazifizierung nach 1945 bis Mitte der 1960er Jahre und deckt die politische Instrumentalisierung von NS-Tätern durch den SED-Staat auf.
Die Landmaschinen "Made in GDR" waren ein DDR-Exportschlager und wurden in über 70 Ländern nachgefragt. Sogar US-Farmer orderten den robusten und zuverlässigen Traktor aus dem VEB Kombinat "Fortschritt".
Die Dokumentation geht auf Spurensuche nach den Traktorenbauern von Schönebeck. Einer von ihnen ist der Chefkonstrukteur Reinhard Blumenthal, der von 1951 bis 1994 im Werk angestellt war. "Über zwanzig völlig neue Traktoren- typen haben wir hier entwickelt. Gebaut werden durften nur zwei", sagt er. Ansonsten aber schwärmt er heute noch von seinen "Babys", vom "Maulwurf", vom "Geräteträger RS 09" und natürlich auch vom legendären Traktor "ZT 300".
Wenn in der DDR immer etwas fehlte, eines gab es ständig: Alkohol. Natürlich mangelte es dabei an edlen Tropfen, aber die einfachen Schnäpse füllten manche Lücken in den Regalen. Und es fehlt nicht an Kosenamen für die hochprozentigen Getränke: "Blauer Würger", Kali, Pfeffi.
Obwohl die DDR sich als "nüchterne Republik" verstand, stieg der Alkoholverbrauch in den 60er-Jahren so alarmierend, dass in den Berichten der Partei "gesundheitsgefährdende Ausmaße" befürchtet wurden. Der Staat versuchte dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Am 1. Februar 1971 reagierte der DDR-Ministerrat mit einer saftigen Preissteigerung für "harte" Getränke. Der Absatz von Wein und Bier stieg jedoch nur kurzzeitig. Nicht jedem schmeckte der heimische Gerstensaft. Schon 1957 hatte ein Großversuch mit Gerstenflocken das Ende des Deutschen Reinheitsgebotes für manche Biere in der DDR besiegelt. Aus Gründen der Sparsamkeit durfte Malz durch Gerstenflocken, Reis- und Maisgrieß sowie Zucker ersetzt werden. Vielen Bieren sah man diese Sparsamkeit auch an, sie waren trübe.
Trugen die bekannten Biersorten den Zusatz "Export" - so war das leider meist sehr wörtlich zu nehmen. Radeberger und Wernesgrüner fand man in den beliebten Kaufhallen fast nie, wurden so zu einer eigenen Währung im Besorgen von Mangelwaren. Richtiges Geld musste jedoch die staatliche Plankommission hin und wieder für "Blitzimporte" einsetzen. Die "Aktion Weihnachtsteller" sorgte so für Wein und Sekt aus Spanien, Frankreich oder Westdeutschland.
Da die DDR sich sonst aber kaum auf dem internationalen Spirituosenmarkt bedienen konnte, musste die einheimische Industrie den internationalen Getränkemoden folgen. Immer neue Destillate bereicherten die ostdeutschen Getränkelisten. Klassische Spirituosen wie "Kristall"-Wodka oder "Nordhäuser Doppelkorn" - die die Wende überdauerten - und exotisches wie "Sambalita" und "Sabrina Tropic" warben um die Gunst des Verbrauchers.
Der Film erzählt ein interessantes und unterhaltsames Stück ostdeutscher Wirtschaftsgeschichte mit einem Augenzwinkern. Etikettensammler, Brauer, Brenner, Betriebsdirektoren und Wissenschaftler geben dabei Einblick in eine besondere Geschichte der DDR.
Ferne Welten, exotische Reisen ins Unbekannte. VOXOURS zeigt die faszinierende Welt des Reisens auch jenseits der Touristenrouten. Ziel in dieser Sendung ist Vanuatu. Dort besucht der Völkerforscher und Zahnarzt Dr. Roland Garve die Turmspringer von Pentecost.
Im Oktober 1987 überfallen Skinheads ein Konzert in der Ostberliner Zionskirche. Da es in der DDR offiziell keine Neonazis gab, ignorierte die sozialistische Presse zunächst den Vorfall, verharmloste ihn später und schob alles auf westliche Einflüsse.
Der Film blickt zurück bis in die Anfänge der DDR. Wie wurde mit deutscher Vergangenheit, mit Faschismus in den vierzig Jahren der SED-Diktatur umgegangen? In den frühen 80er Jahren bildeten sich verschiedene subkulturelle Strömungen unter Jugendlichen heraus, die in klarer Opposition zum sozialistischen Staat standen. Waren es anfänglich eher linke Gruppierungen, wie Punks, gründeten Mitte der 80er Jahre zunehmend Jugendliche ihre oppositionelle Haltung auf Nationalismus.
Diese Haltung war für viele Jugendliche die stärkste Form der Opposition gegenüber den Machthabern. Ob nun selbst reflektiert oder eher aus Mitläufertum, die rechten Skinheads machten Ende der 80er Jahre aus ihrer politischen Anschauung keinen Hehl.
In dem Film kommen Konzertbesucher, Historiker, Kirchenvertreter und Täter des Überfalls auf das Konzert in der Zionskirche zu Wort.
Im Jahr 2007 berichtet der Filmemacher Andreas Kuno Richter für die NDR-Reihe "Länder, Menschen, Abenteuer" von einer ungewöhnliche Expedition.
Es ist die Reise der Brüder Roland und Rainer Garve aus Lüneburg, die unterwegs sind zu den kleinsten Menschen der Erde. Die Kimyal leben in Neuguinea.
Im Westteil der Insel befindet sich im nur schwer erreichbaren Hochland das Reich der Zwergmenschen. Roland Garve ist als Ethnozahnmediziner und
Erforscher fremder Kulturen seit Jahrzehnten in den entlegendsten Teilen der Erde unterwegs. Sein Bruder, ein anerkannter Handchirurg interessiert sich
für den Kleinwuchs der Kimyal und für ein außergewöhnliches Totenritual. Zum Zeichen der Trauer schneiden sich Papua Fingerglieder ab. Dabei empfinden
sie keine Schmerz. Wie kann das sein? Diese und viele andere Antworten suchen die beiden Brüder. "Im Reich der Zwergmenschen" ist eine weitere
Dokumentation der Garve-Filmproduktion, die seit über zehn Jahren europaweit immer wieder in rennomierten Fernsehprogrammen ausgestrahlt wird.
Am 12. April 1981 starb Matthias Domaschk unter ungeklärten Umständen in der Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit in Gera. Sein Tod verunsicherte die Oppositionsbewegung der DDR, wirkte zugleich aber wie ein Fanal für weiteres Engagement und radikalisierte die Bereitschaft zu politischem Widerstand.
In der Fernseh-Dokumentation erzählen Freunde wie Weggefährten von der gemeinsamen Zeit mit Matthias Domaschk und schildern aus eigenem Erleben, unter welchen Umständen sie aufwuchsen und zunehmend in Opposition zur SED-Diktatur gerieten. Bislang unbekannte Archivmaterialien und private 8mm-Filme, die erstmals öffentlich präsentiert werden, gestatten einen exemplarischen Einblick in die Lebenswelt rebellierender Jugendlicher in der DDR der 1970er und 1980er Jahre. Es waren nicht die langen Haare, die Jeans und die Art zu tanzen – hinter den Aufnahmen steckt mehr: junge Menschen, die für ihr Recht auf Meinungsfreiheit und Menschenrechte, auf Freiheit und Demokratie eintraten.
Der Dokumentarfilm wurde im Auftrag des MDR-Fernsehens für die ARD produziert, gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
In der DDR war der ABV, der Abschnittsbevollmächtigte, der nette Onkel in Uniform, der "Dorfsheriff mit seinen Hilfssheriffs", immer auch parteipolitisch und vor allem immer Einzelkämpfer vor Ort. Der sympathischen Leutnant vom Schwanenkietz - dem DDR-Fernseh-ABV aus dem siebziger Jahren spielte damals der Schauspieler Jürgen Zartmann: "In meiner Stasiakte las ich einen Bericht von einem ABV. Der schrieb: Der Schauspieler Jürgen Zartmann scheint schwul zu sein, weil er auch männlichen Besuch bei der Verabschiedung immer umarmt und küßt ... Ansonsten führt Zartmann ein geregeltes Leben, weil abends immer sein Auto vor der Tür steht."...
"Genosse Polizist. Der ABV - Dein Freund und Helfer?" ist eine Dokumentation, die viele konkrete Geschichten erzählt vor dem konkreten historischen Hintergrund des ABV-Systems in der DDR. Eine Zeitreise von 1952 bis zur Wende 1989. Fast vierzig Jahre DDR-Alltag, diesmal aus einer zu großen Teilen bislang völlig unbekannten Perspektive, erzählt von vielen Zeitzeugen. Die "Großfahndung" in den Zeitungen war so großartig, daß am Ende gar nicht alle Geschichten in die Dokumentation aufgenommen werden konnten.
Andreas Kuno Richter begleitet den Völkerforscher Dr. Roland Garve auf einer ethnologischen Expedition durch Afrika. Forschungsziel diesmal sind die Baka-Pygmäen in Kamerun. Es ist purer Zufall, dass die beiden Filmemacher durch einen Ort namens Kika am Grenzfluß zum Kongo fahren. Sofort greift sich der Autor Kuno die Kamera und dreht einen Tag lang, um für die Kindersendung Reläxx im Kinderkanal (KIKA) den Beitrag: "KIKA liegt in Afrika" zu drehen.
Sie predigten öffentlich Wasser und aßen heimlich Bananen und Orangen, die Funktionäre im deutschen Arbeiter- und Bauernstaat. Das Volk sang derweil außerhalb von Wandlitz – allem Mangel zum Trotz: „Zwei Apfelsinen im Jahr und zum Parteitag Bananen“. Frei nach France Galls Rosita-Schlager. Hausgemachtes Obst und Gemüse hingegen gab es oft sogar im Überfluss. Wuchs der weiße Kohl in Massen, hieß es: „Sauerkraut ist ja soooo gesund“! Doch solche und andere Ablenkungsmanöver konnten den chronischen Mangel an exotischen Früchten nicht verbergen.
Während die Brüder und Schwestern im Westen fast wie im Paradies lebten, mussten die Händler, Verkäufer und Kunden im Osten oftmals durch die Hölle gehen. Südfrüchte tauchten in geheimen Ministerratsbeschlüssen auf, wurden Thema auf Parteitagen und zogen Zorn und Spott des DDR-Volkes auf sich.
Der Film erzählt vom Alltag in der DDR, vom Reizthema Versorgung und wie die gelbe Frucht zum Symbol der Wiedervereinigung wurde.
Er musste sich wahrlich die abenteuerlichsten Namen gefallen lassen – der Kaffee im Osten: Kosta, Rondo, Kaffee-Mix … Und dann kam 1977 die Sorte Kaffee-Mix in die Läden – das Volk taufte das wegen Devisenknappheit gemixte Gebräu unter Zusatz von Malz und Zichorie ironisch „Honeckers Krönung“. Es taugte gerade mal für schlechte Witze und führte zu handfesten Tumulten. Selbst der DDR-Brühautomat „Kaffeeboy“ kapitulierte vor dem brösligen Mischmasch. Der offene Protest der Bevölkerung gegen den Kaffee-Mix rief sogar die Staatssicherheit auf den Plan.
Die Dokumentation filtert vierzig Jahre Kaffeeklatsch im Osten. Nicht nur sächsische Genießer kommen zu Wort, obwohl sie es am besten wissen mit ihrer 300-jährigen Kaffeekulturgeschichte. DDR-Wirtschaftsplaner und Ernährungsexperten erinnern sich – bis auf den Kaffeegrund. Die vollmundige filmische Zeitreise durch den DDR-Alltag verweilt in HO- und KONSUM-Gaststätten, in Betriebskantinen und in den legendären Intershopläden.
Kaffeegenießer kommen zu Wort, mahlen in ihren Erinnerungen. Außenhändler erinnern an die großen Wirtschaftspläne mit Äthiopien und Vietnam . Verantwortliche vom einstigen Konsumkaffeewerk „Röstfein“ in Magdeburg erzählen über die Erfindung eines weltweit einmaligen Röstverfahrens. In dieser Folge geht es auch um die begehrten Westpakete mit den echten Bohnen und um andere brühheiße Geschichten aus der „Kaffeerepublik DDR“.
Mit „Broiler“, „Ketwurst“ und „Grilletta“ können Wessis immer noch nicht viel anfangen. Im Osten dagegen waren sie in aller Munde, denn es handelt sich um Fastfood „made in GDR“. Schon 1875 hatte man in den USA Hühner-Rassen gezüchtet, die in sechs Wochen schlachtreif waren, fertig zum Grillen – „ready to broil“.
1957 erwarb eine westdeutsche Firma die Lizenzen für die Mastgeflügelzucht. Nur kurze Zeit jedoch wurde in der BRD die amerikanische Bezeichnung Broiler verwendet. Da man befürchtete, die westdeutschen Kundinnen würden mit diesem Namen nichts anfangen können, kreierten Marketingexperten den Namen "Goldhähnchen". Anfang der 70er-Jahre erwarb das volkseigene "Kombinat Industrielle Mast" - kurz KIM genannt - die Lizenz zur Zucht des Federviehs in der DDR und brachte in bewusster Abgrenzung zum Westen den Goldbroiler auf den Markt.
Doch nicht nur das gegrillte Huhn, auch die Wurst im Brötchen und die in zwei Brötchenhälften gesteckte Bulette sollten sich sprachlich vom West-Hotdog und vom Hamburger abgrenzen. Ketwurst und Grilletta - zwei neue Begriffe für Fastfood "made in GDR". Die Ketwürste wurden in langen Ketten produziert und dann geschnitten. Sie sind würziger als der Hotdog und werden ohne Gurke in extra gebackenen Brötchen serviert. Ähnlich ist es auch bei der Grilletta.
Neben Rezepten erinnern sich in diesem Film auch viele Zeitzeugen an den Fast-food-Alltag in der DDR. Geflügelzüchter, Produzenten, Imbissverkäufer und Stammkunden kommen zu Wort. Der einstige Direktor des volkseigenen KIM-Zuchtbetriebes zeigt alte Propaganda-Zeichnungen. Darauf zu sehen ist das Federvieh und darunter steht: "Saufen, fressen, Faulenzen und (trotzdem) den Plan erfüllen!" Die DDR gibt es nicht mehr, Broiler, Ketwurst und Grilletta jedoch gibt es immer noch.
Das "offizielle Versuchsprogramm" hatte bereits drei Jahre zuvor begonnen - nun sendete der DFF täglich. Anfänglich wollte der "Deutsche Fernsehfunk" Fernsehen für ganz Deutschland sein - der Name war Programm. Erst 1972 wurde er umbenannt, Honecker wollte sein Fernsehen abgrenzen vom "Deutschen Fernsehen", dem von ihm ungeliebten West-Fernsehen. Fortan sendete man offiziell als "Fernsehen der DDR". Doch der alte Name überdauerte im "Abendgruß vom Fernsehfunk" beim Sandmännchen. Und nach dem Mauerfall kehrte der alte Name sogar für kurze Zeit zurück: Der DFF sendete nun wieder mit dem Anspruch, für ganz Deutschland Programm zu machen. 1991 wurde der DFF aufgelöst.
Im DDR-Fernsehen gab es von der "Aktuellen Kamera" bis "Zwischen Frühstück und Gänsebraten" (einer Weihnachts-Show mit Heinz Quermann und Margot Ebert) nahezu alles: Politik, Unterhaltung, Sport, Service, Kinderprogramm. Berüchtigte Sendungen wie das politische Magazin "Der schwarze Kanal" waren eher die Ausnahme. Vieles im DDR-Fernsehen war überwiegend heiter, weniges so staatstragend wie die "Aktuelle Kamera". Und doch war auch das "unpolitische Programm" durchweht von einem Hauch Ideologie.
Autor Andreas Kuno Richter begibt sich auf eine Zeitreise durch das Fernsehprogramm der DDR. Es kommt zu (Wieder-)Begegnungen mit "Außenseiter Spitzenreiter", "Du und dein Garten", "Der Staatsanwalt hat das Wort", "Ein Kessel Buntes", "Elf99", "Polizeiruf", "Prisma", "Tele-Lotto" und vielen anderen Sendungen aus 36 Sendejahren. Darüber hinaus geben Fernseh-Macher Einblick in die Arbeit beim DDR-Fernsehen.
MDR-Moderator Oliver Nix stellt in dieser unterhaltsamen Vorabendsendung Doppelgänger, Namensvetter und Imitatoren vor. Es sind Alltagsgeschichten, die man nicht für möglich hält - daher der doppeldeutige Titel "Nix ist unmöglich". Autor dieser durchgeknallten Serie ist zeitgleich Chauffeur des Moderators. Und eigentlich würde er am Liebsten auch als Reporter unterwegs sein. Immerhin rollt das komische Paar in einer ausgedienten Staatslimousine durch das Land. Margot Honecker, DDR-Volksbildungsministerin, war auch mit einem Tatra 603 unterwegs, ebenso ihr Amtskollege, DDR-Verteidigungsminister Heinz Hofmann. Die Tatras waren damals richtige Hingucker. Vor allem die typischen Wagenbuckel waren ihr Markenzeichen.
Hilfe, die Amis kommen
Ein super! Markt in Sachsen - Wal Mart
Was hat die schnellste Hausfrau Sachsens mit dem größten Einzelhandelskonzern der Welt zu tun? Kerstin Hübner ist Verkäuferin im "Wal Mart"
Supercenter in Heidenau bei Dresden. Vor zwei Jahren übernahmen die Amerikaner den ehemaligen Konsum-Tempel "Wertkauf", und plötzlich sollte alles anders werden. Nicht nur die Firmenschilder wurden ausgewechselt. Die Preise purzelten, die Mitarbeiterinnen mussten Englisch lernen und werden seitdem jeden Morgen neu auf die Firma eingeschworen: Manager Rainer Ehme gibt der Belegschaft laut hörbar ein großes "W" vor. Gebt mir ein "A", geht das Motivations-Ritual weiter. "Wal Mart" - eine internationale Großfamilie setzt auf grenzenlosen Kundenservice. Für das einstige
Verkaufskollektiv in Heidenau, das jetzt "Team" heißt, begann der "american way of life". Die Auszubildende Marion Geißler übt am eigens dafür aufgestellten Spiegel die "Drei-Meter-Regel": Nähert sich ein Kunde auf drei Meter einem Verkäufer, muss dieser lächelnd das neueste Schnäppchen anpreisen. Die Mitarbeiter übernehmen auch freiwillig Produktpatenschaften. Sie dürfen sich eigene Werbespots ausdenken, der Beste wird prämiert. Kerstin Hübner durfte als Kassiererin des Monats in den Heimatort des Firmengründers Sam Walton fliegen. In Bentonville filmte sie, wie zum großen Familientreffen 18000 Walton-Jünger aus aller Welt sechs Milliarden Dollar Jahresgewinn feierten.
TV-Dokumentation von Andreas Kuno Richter
Die Reportage begleitet die Händler des Dresdener Weihnachtsmarktes in die Staaten, nach Ohio. Dort sollen sie einen originalen deutschen Weihnachtsmarkt gestalten. Der Film beobachtet die tapferen Händler, die Wind und Wetter trotzen, und auch den Mut nicht verlieren, wenn die amerikanische Kundschaft sich die ersten Tage so gar nicht einfinden will. Der Zuschauer lernt auch den mächtigen Mann hinter dieser Idee kennen, einen ehemaligen Ostdeutschen, der jetzt in Ohio ein angesehener Geschäftsmann ist.
MDR / 1999
Der zweite Teil einer Reportage über zwei deutsche Jugendliche, die ein Jahr lang in Sibirien sozialpädagogisch betreut worden sind. Für Katarina und Roy heißt es Abschied nehmen. Ein Jahr zuvor hat der Autor Andreas Kuno Richter die sogenannten "Crashkids" nach Sedelnikowo begleitet.
Der Film begleitet straffällig gewordene Jugendliche - so genannte Crashkids, die vom Thüringer Verein "Pfad ins Leben e.V." betreut werden. Ein Jahr werden die deutschen Jugendlichen in einem Dorf in Sibirien leben. Hier sind sie auf sich selbst gestellt. Den Zyklus der Jahreszeiten werden sie durchleben, buchstäblich ernten, was sie selbst säen. Vielleicht erschließt sich ihnen so der Sinn des Lebens in der Gemeinschaft, der Wert der Arbeit. Hart wird der sibirische Winter. Heiß und kurz der Sommer. Die Menschen sprechen eine fremde Sprache. leben nach anderen Sitten und Gebräuchen.
Im Mittelpunkt der Reportage stehen Katharina und Roy. Er zog mit den Rechten rum, sie fühlte sich von den Autonomen angezogen. In der Heimat würden sie nie an einem Tisch sitzen. Wird das Projekt gelingen? Was bewirkt das Jahr in Sibirien bei den deutschen Crashkids?
Aus dem ersten Film wurde eine Langzeitbeobachtung über vier Jahre. Roy und Katharina werden nicht mehr die sein, die wir damals nach Sibirien begleiteten.
Anfang der neunziger Jahre ist das Team von NOAHFILM gemeinsam mit Roland Garve in verschiedenen Regenwaldregionen der Erde unterwegs. Daraus sind für den Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg "Geschichten aus dem Regenwald" entstanden.
Die Moderationen haben Andreas Kuno Richter, Lutz Rentner und Frank Otto Sperlich im Botanischen Garten in Berlin aufgezeichnet. Die Filmemacher erzählen von ihren abenteuerlichen Reisen in die entferntesten Winkel der Erde. Aber diesmal stehen nicht die Erwachsenen im Mittelpunkt sondern die Kinder. Ein Film über die "kleinen" Indianer, die aus ihrem kindlichen Blickwinkel vom Leben im Regenwald berichten, von ihren Wünschen und Sorgen. Eine andere Sicht auf die Kultur der Yanomamie-Indianer, der Uru-Eu-Wau-Wau, der Padaung - den sogenannten Giraffenhalsfrauen -, der Koma aus Kamerun und der Yale auf Irian Yaya.
Bis heute leben sie nackt und weitgehend unberührt von der Zivilisation in vier kleinen Dschungeldörfern.
Steinaxt, Pfeil und Bogen sind ihre wichtigsten Geräte. Der Film erzählt vom Hochzeitstag der erst 13-jährigen Dituk. Neben Tänzen und Gesängen gehören zur festlichen Zeremonie auch sehr schmerzhafte Rituale, die sie durchstehen muss. Unbeeindruckt davon geht der Alltag im Dorf tagsüber weiter. Erst nachts feiern die Zoé die Hochzeit gemeinsam, rufen ihren Gott Zin-Hera-But an, damit er aus dem Erdreich aufsteige und das Böse bekämpfe.
Missionare haben in den letzten Jahren fremde Krankheiten eingeschleppt. Die brasilianische Indianerbehörde FUNAI versucht, die Zoé weitgehend abzuschirmen und medizinisch zu versorgen. Dem Filmteam ist es gelungen, die Zoé mit einem der Versorgungsflugzeuge zu besuchen.
Im Osten hieß er „Chefindianer der DEFA“. Im Westen nannten sie ihn „den Roten Winnetou“. Der erste ostdeutsche Indianerfilm „Die Söhne der großen Bärin“ wurde 1965 gedreht. 11 Millionen Zuschauer. Das Kino liefert dem Publikum einen Hauch von „weiter Welt“. Gojko Mitic wurde in der DDR ein Superstar. Entdeckt hatten den serbischen Sportstudenten die Westdeutschen Arthur Brauner und Horst Wendlandt. Sie besetzten ihn im in den Karl-May-Verfilmungen und im Abspann stand sein Name – weit hinter Pierre Brice, Lex Barker, Klaus Kinski noch eingedeutscht: Georg Mitic. Als Nachfolger von Pierre Price ritt er als Winnetou über die Freilichtbühne in Bad Segeberg. In diesem Film zieht Gojko Mitic, der einstige Sportlehrer ein Lebensresümee und äußert sich auch zu seinen serbischen Wurzeln.
Er war einer der vielseitigsten Entertainer der DDR, so einer, den alle mochten. Und er schien alles gleichermaßen zu beherrschen: Singen, Tanzen, Schauspielern. Das Komödiantische ist sein besonderes Feld. Er wollte all dies auch zeigen, doch missgünstige Kulturfunktionäre machten ihm das Leben schwer. Rennhack ging in den Westen. Wo andere sich überschätzen und in der Versenkung verschwanden, da knüpfte das Energiebündel Rennhack fast nahtlos an seine Erfolge im Osten an.
"Heller Wahnsinn. Ein Anarchist als Bewahrungshelfer." (RTL / 1992 / 46 Minuten Laufzeit)
Hartmut Heller aus Lauenburg will ein ganzes Regenwaldvolk von der philippinischen Insel Luzon nach Palawan übersiedeln. Der Grund: nach dem Ausbruch des Pinatubo-Vulkans ist der Lebensraum der Aeta komplett zerstört.
Niemand kümmert sich um die Rettung der Ureinwohner. Der Plan des Deutschen ist Wahnsinn: "Heller Wahnsinn" - so nennt Autor Andreas Kuno Richter deshalb die Fernsehdokumentation, die 1992 entstanden ist.
Dokumentiert wird das Schicksal des deutschen Aussteigers Wolfgang Hege. Mit seiner brasilianischen Frau führt er im Norden Brasiliens eine Bar mit Pension. Die Geschäfte liefen gut - bis die Bundesstraße 364 asphaltiert wurde. Nun donnern die Lastwagen vorbei. Doch Hege ignoriert die neuen Tatsachen, er hält den Bar-Betrieb wie eh und je aufrecht und wenn doch ein Gast herein kommt, erzählt er gern von überstandenen Überfällen und dem früheren Leben in Europa. Heges kleine Welt bewegt sich heute zwischen seiner Waschstelle am Mühlrad, dem Wiskey seiner Bar und dem Lärm der Asphaltstraße.
Auf den Spuren der Yanomami, der letzten ursprünglichen Indianer Südamerikas. Ausgangspunkt der abenteuerlichen Expedition in Venezuela ist die Begegnung mit Helena Valero, die als Kind von Indianern geraubt wurde. Roland Garve aus Lüneburg, inzwischen Prof. für Ethnozahnmedizin, reiste als Völkerforscher Anfang der Neunziger Jahre in den Amazonas Regenwald und wurde bei den Yanomami Zeuge zahlreicher Stammesrituale. Autor Andreas Kuno Richter nutzte in seinem Buch Orginalaufzeichnungen aus einem Tonband-Interview mit der blinden Mestizin Helena Valero. In einem Zuschauerbrief von 1991 heißt es: "Der Film erzählt in sehr einfühlsamer Weise von den Lebensumständen dieser Menschen im Regenwald." Ausstrahlung war am 23.09.1991 im Deutschen Fernsehfunk (DFF) in einem ELF99-spezial. Film-Expeditionsleitung: Dr. Roland Garve / Kamera: Frank Otto Sperlich / Buch: Andreas Kuno Richter
Das Team der kessen Jugendsendung „Elf 99“ weiß welcher Abgesang sich für den Trabanten geziemt. Eine echte Beerdigung mit feierlicher Grabrede: „Trabi-Deutscher, der du bist, du Lümmel.“ Manchmal, wenn niemand richtig hinsah, träumte das Unikum in der Fahrzeuglandschaft des Sozialismus davon, ein richtiges Auto zu sein. Zu welchen Phantasien die auf die langen Wartelisten gesetzten Trabi-Aspiranten fähig waren, wenn sie dann erst stolzer Besitzer des Gefährts waren, führt der Film genießerisch vor: der „Trabilac“, ein amerikanischer Traum in Pink mit Haifischflossen, oder ein Zwitter: vorne Trabi, hinten Mercedes, bei dem zusammengewachsen ist, was zusammengehört, und eine lange viertürige Version als Diplomatenwagen. Nichts ist unmöglich. Andreas Kuno Richter und Roland Schellin haben den ultimativen Werbespot für ein Auslaufmodell gedreht: von jedem etwas, Wissenswertes und Kurioses, vermischt mit Spott und Trauer, machen den Abschied ins unweigerliche Aus schwer. Dabei war doch alles nur ein Zufall, wie wir jetzt nachträglich erfahren. Die Idee, den Wagen aus Duroplast herzustellen, kam Trabi-Vater Kurt Lang, als seine Tochter mit einer Karnevalsmaske aus Plaste und Elaste ins Wohnzimmer tollte: eine Form aus einem Material, das gleichzeitig fest und elastisch bleibt. So könnte auch eine Karosserie starken Beanspruchungen trotzen, dachte sich der Autokonstrukteur. Der Trabi als Faschingsscherz: einen Tusch für den letzten Auftritt eines Kultgegenstandes. Eigentlich gebührt dem Trabi also der Umweltengel. Aber es ist zu spät, jetzt kommt er in den Himmel. Und seine Fahrer? Ja, auch sie dürfen frohgemut vors jüngste Gericht treten: Schließlich hatten sie ja die Hölle bereits auf Erden.
Das DDR-Jugendmagazin ELF99 zeigte 1991 den wohl ungewöhnlichsten Jahresrückblick auf das letzte Jahr der DDR.
Archivfilme aus der Redaktion des aufmüpfigen ostdeutschen TV-Journals wurden von zwei Autoren nicht nur zusammengestellt sondern auch moderiert. Beide ELF99-Team-Mitglieder begleiteten die letzte historische Fahrt der alten Dampflock namens DDR. "Die Störung hat System!" - das Motto von ELF99.
Tarnklappe - das war eine lose Beitragsreihe innerhalb der Jugendsendung ELF99. Es ging darin um unterhaltsame Publizistik. Manche Episoden waren reiner Nonsens, später darunter auch tagesaktuelle Realsatire - also kurze Sujets mit versteckter Kamera.
Autor und Lockvogel: Andreas Kuno Richter.
Vier kurze Reportagen aus der Wendezeit 1989 bis 1990. Unterhaltsame Publizistik, die damals in der Tat für DDR-Fernsehformate wirklich "schräg" gewesen sind.